Israelische DatenEtwa jeder vierte Morbus-Crohn-Patient mit kompliziertem Krankheitsverlauf
Aktuelle Daten aus Israel zur Mehrheit aller MC-Patienten im Land geben Aufschluss über die Häufigkeit eines komplizierten Krankheitsverlaufs (MC-bezogene Operation, Steroidabhängigkeit oder Bedarf an > 1 Biologika-Klasse) und Risikofaktoren dafür. Fast ein Viertel der Patienten hatte einen komplizierten Verlauf.
Die Daten (Zeitraum 2005 bis 2020) stammen von vier großen Gesundheitsorganisationen, die nach Angaben der Autoren 98% der Bevölkerung abdecken. Ausgewertet wurden die Krankheitsverläufe von 16.659 MC-Patienten, 2.999 davon (18%) mit einem Erkrankungsbeginn in der Kindheit, über einen Beobachtungszeitraum von 121.695 Personenjahren. 3.761 Patienten (23%) zeigten einen komplizierten Krankheitsverlauf:
- Bei 750 Patienten (4,5%) wurde ein Switch zu einer zweiten Biologika-Klasse notwendig,
- 1.547 (9,3%) Patienten waren steroidabhängig und
- 1.463 (8,8%) Patienten mussten wegen ihrer Erkrankung operiert werden.
Ein komplizierter Krankheitsverlauf war bei Patienten mit einem Erkrankungsbeginn in der Kindheit etwas häufiger als im Erwachsenenalter (26% vs. 22%, OR=1,3; 95% CI=1,2–1,4). In der multivariaten Cox-Regressionsanalyse erwiesen sich eine Induktionstherapie mit Biologika (HR=2,1; 95% CI=1,2–3,6) und die Ausprägung auffälliger Laborwerte wie fäkales Calprotectin bei der Diagnose (HR=1,7; 95% CI=1,2–2,2) als Prädiktoren für einen komplizierten Krankheitsverlauf. Ein hoher sozioökonomischer Status wurde mit einem verringerten Risiko für einen komplizierten Verlauf assoziiert (HR=0,94; 95% CI=0,91–0,96). Bei Kindern korrelierte außer den Laborwerten (HR=1,8; 95% CI=1,2–2,5) auch ein schlechter Ernährungszustand mit einem komplizierten Krankheitsverlauf.
- Ohad Atia, MD et al.: Predictors of Complicated Disease Course in Adults and Children With Crohn’s Disease: A Nationwide Study from the epi-IIRN. Inflamm Bowel Dis 2024, epub February 8. doi.org/10.1093/ibd/izae014
(ID:50136466)
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