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Englische DatenVerzögerte CED-Diagnose korreliert mit vermehrten Notfallbehandlungen

27.10.20241min. Lesedauer

Laut britischen Daten vergehen vom Zeitpunkt des ersten Arztbesuchs wegen CED-typischer Symptome bis zur CED-Diagnose im Schnitt 15,6 Monate (interquartile range=4,3–28,1). Bei Patienten mit einer verzögerten CED-Diagnose (oberste Quartile der Zeit bis zur Diagnosestellung) wurde ein leicht erhöhtes Risiko für CED-assoziierte Notfallbehandlungen ermittelt (incidence rate ratio = 1,06; 95% CI =1,01–1,11).

In der retrospektiven Studie wurden Daten von 28.092 CED-Patienten ausgewertet (60% mit CU, 40% mit MC), die aufgrund von Darmbeschwerden im Zeitraum Januar 2010 bis Dezember 2019 erstmals ihren Hausarzt aufgesucht hatten. Im Median waren die Studienteilnehmer zu diesem Zeitpunkt 43 Jahre alt, 52% waren Frauen.

Welche Faktoren korrelierten mit einer verzögerten Diagnosestellung? Die britischen Autoren ermittelten als Prädiktoren für eine Diagnosestellung > 1 Jahr nach Symptombeginn weibliches Geschlecht (adjusted Risk Ratio [aRR]=1,23; 95% CI=1,21–1,26), höheres Alter (aRR=1,05; 95% CI=1,01–1,10 beim Vergleich > 70 Jahre vs. 18–30 Jahre), Übergewicht (aRR=1,03; 95% CI=1,00–1,06) und Rauchen (aRR 1,05; 95% CI 1,02–1,08). Bei Patienten mit MC war das Risiko einer verzögerten Diagnose etwas höher als bei CU-Patienten (aRR=1,13; 95% CI=1,11–1,16). Wurden frühzeitig Werte des fäkalen Calprotectin > 500 μg/g gemessen, war das Risiko einer verzögerten Diagnose verringert (aRR= 0,89; 95% CI=0,82–0,95).

Quelle
  • Trudgill N et al.: The Time to Inflammatory Bowel Disease Diagnosis for Patients Presenting with Abdominal Symptoms in Primary Care and its Association with Emergency Hospital Admissions and Surgery: A Retrospective Cohort Study. Inflamm Bowel Dis 2024, epub April 2. doi.org/10.1093/ibd/izae057

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