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Kanadische StudieMultimorbidität ist das größte Risiko für vorzeitige Todesfälle

19.09.2025Ausgabe 4/20252min. Lesedauer

Laut einer retrospektiven Untersuchung aller 9.278 Todesfälle unter Patienten mit CED in der kanadischen Provinz Ontario im Zeitraum von 2010-2020 starben fast die Hälfte (47,2%) vorzeitig im Alter ≤ 75 Jahre. Männer waren häufiger betroffen als Frauen (50% vs. 44%). Prädiktiv für einen vorzeitigen Tod waren außer männlichem Geschlecht chronische Begleiterkrankungen wie psychische Störungen, Arthrose oder Arthritis, die unter CED-Patienten häufiger sind als in der Allgemeinbevölkerung. Die kanadischen Wissenschaftler haben auf Basis der Gesundheitsdaten zu den Todesfällen Machine-Learning-Modelle entwickelt, die unter Berücksichtigung von 17 chronischen Erkrankungen und dem Zeitpunkt der Diagnosen einen vorzeitigen Tod vorhersagen konnten. Alle 7 Modelle zeigten bei der Bewertung der Daten von 1856 Todesfällen eine gute Vorhersageleistung (AUC 0,81-0,95). Besonders gut schnitten Modelle ab, die nur chronische Erkrankungen vor dem 60. Lebensjahr oder das Alter der Patienten bei Diagnose einer chronischen Erkrankung berücksichtigten. Die häufigsten chronischen Erkrankungen im Alter von 60 Jahren waren Arthrose und Arthritis (39%), affektive Störungen (38,3%) und Hypertonie (29,5%). Zum Zeitpunkt des Todes waren Arthrose und Arthritis (76,8%), Hypertonie (72,8%), affektive Störungen (69%), Nierenversagen (49,6%) und Krebs (46,1%) die häufigsten Begleiterkrankungen.

Die Studiendaten verdeutlichten die Notwendigkeit, CED-Patienten einen guten Zugang zu einer multidisziplinären Versorgung zu verschaffen, betonen die kanadischen Wissenschaftler.

Quelle
  • Benchimol E et al. Machine learning prediction of premature death from multimorbidity among people with inflammatory bowel disease: a population-based retrospective cohort study. CMAJ 2025; 197:E286-97. doi.org/10.1503/cmaj.241117

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