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TherapieempfehlungenLeitlinien-Update zum MC

22.05.2024Ausgabe 3/20242min. Lesedauer

Die S3-Leitline der DGVS zum MC-Management ist kürzlich aktualisiert worden. In die Therapieempfehlungen wurden der Interleukin-23-Inhibitor Risankizumab und der JAKi Upadacitinib integriert.

Die neuen Therapieoptionen werden bei Patienten mit steroidabhängigem und refraktärem MC sowie zur remissionserhaltenden Therapie als Alternativen zu TNFi, Vedolizumab und Ustekinumab genannt. Bei komplexen perianalen Fisteln wird weiterhin Infliximab als primäre Therapie empfohlen, gefolgt von Adalimumab, Upadacitinib, Ustekinumab und Vedolizumab.

Praxishinweis

Ein JAKi sollte bei Patienten im Alter > 65 Jahren bei Vorliegen kardiovaskulärer Risikofaktoren, bei Rauchern oder Personen mit erhöhtem Krebsrisiko nur eingesetzt werden, wenn keine geeigneten Behandlungsalternativen verfügbar sind. Bei bekannten Risikofaktoren für venöse Thromboembolien (VTE) sollten JAKi mit Vorsicht eingesetzt und bei VTE-Nachweis abgesetzt werden (Risikoinformationen des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte [BfArM] zu unter ).

Neue Empfehlungen gibt es in der Leitlinie zur Behandlung schwangerer Frauen. Als bevorzugte Substanzen zur Therapie eines akuten Schubs werden neben Steroiden TNFi genannt, Alternativen sind Vedolizumab oder Ustekinumab. Bei schwangeren Frauen mit stabilem Krankheitsverlauf unter Azathioprin oder TNFi sollte die Behandlung fortgeführt werden. Auch eine Therapie mit Vedolizumab oder Ustekinumab kann während der Schwangerschaft fortgeführt werden. Eine Weiterbehandlung mit Risankizumab wird während der Schwangerschaft aufgrund der aktuell begrenzten Datenlage nicht empfohlen. Methotrexat und Upadacitinib sollen während der Schwangerschaft nicht angewendet werden.

Quelle
  • Sturm A, Stallmach A et al.: Aktualisierte S3-Leitlinie „Diagnostik und Therapie des Morbus Crohn“ (Version 4.1), März 2024 – AWMF-Registernummer: 021-004. iww.de/s10858

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