TherapieempfehlungenLeitlinien-Update zur CU
Die S3-Leitlinie zum Management der CU unter Federführung der Deutschen Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) ist aktualisiert worden. Neu in die Empfehlungen aufgenommen wurden Upadacitinib und Mirikuzimab.
Bei allen Patienten sollte nach erfolgreicher Schubtherapie eine langfristige remissionserhaltende Therapie erfolgen. Reichen bei primär unkomplizierter CU Aminosalizylate nicht aus (auch nach Dosiseskalation einer oralen/rektalen Kombinationstherapie), sollte die Therapie eskaliert werden. Die besten Evidenzen liegen für TNFi (Adalimumab, Golimumab, Infliximab) und Vedolizumab vor (Evidenzgrad 1). Infrage kommen auch Januskinase-Inhibitoren (JAKi; Filgotinib, Tofacitinib, Upadacitinib), Mirikizumab, Ozanimod, Thiopurine und Ustekinumab (jeweils Evidenzgrad 2).
Bei CU-Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Krankheitsaktivität, die unzureichend auf systemische Steroide ansprechen bzw. bei denen Kontraindikationen oder Intoleranzen vorliegen, wird eine Therapie mit Biologika, Calcineurin-Inhibitoren, JAKi, Mirikizumab oder Ozanimod empfohlen. TNFi (im Fall von Infliximab vorzugsweise kombiniert mit einem Thiopurin) sind die einzige Substanzklasse mit Evidenzgrad 1. Bei der Therapieentscheidung sollte eine Proktokolektomie in Erwägung gezogen werden. Nach Ansprechen auf Calcineurin-Inhibitoren, die wegen der Nebenwirkungsraten nach spätestens 6 Monaten abgesetzt werden sollten, werden zur Remissionserhaltung andere Substanzen wie z. B. Thiopurine empfohlen. Alternativen sind insbesondere TNFi, Ustekinumab oder Vedolizumab. Nach einer erfolgreichen Induktionstherapie sollte eine remissionserhaltende Therapie mit den jeweiligen Substanzen fortgesetzt werden. Die besten Evidenzen liegen dabei für TNFi oder Vedolizumab vor. Aufgrund fehlender Evidenz kann weiterhin keine Empfehlung zur Dauer einer remissionerhaltenden Therapie gegeben werden.
Bei Patienten mit pimärem Nichtansprechen auf TNFi sind alternative Substanzklassen gleichrangig gelistet – allerdings mit unterschiedlichen Evidenzgraden. Bei sekundärem Nichtansprechen kann alternativ zu anderen Medikamenten auch ein weiterer TNFi eingesetzt werden. Eine Proktokolektomie sollte in Erwägung gezogen werden.
- Kucharzik T et al.: Aktualisierte S3-Leitlinie Colitis ulcerosa (Version 6.2), Januar 2024, AWMF-Registriernummer: 021-009; iww.de/s10857
(ID:50025618)
Sie möchten gerne kostenfrei weiterlesen?
Sie sind neu auf rwf-online.de?
Dann registrieren Sie sich bitte einmalig für das Radiologen WirtschaftsForum, um alle Beiträge kostenfrei in voller Länge lesen zu können.
RegistrierungSie sind bereits Leser des Radiologen WirtschaftsForum?
Super! Dann geben Sie bitte einfach Ihre E-Mail-Adresse an.