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Meta-AnalyseFrühe Biologikatherapie senkt Operationsrisiko bei Patienten mit Morbus Crohn

01.02.2024Ausgabe 1/20242min. Lesedauer

Werden Patienten mit Morbus Crohn (MC) frühzeitig mit Biologika behandelt, ist das Risiko einer Operation aufgrund von krankheitsbedingten Komplikationen reduziert. Das hat eine Meta-Analyse von Literaturdaten ergeben. Bei Patienten mit Colitis ulcerosa (CU) hatte die frühe Biologikatherapie hingegen keinen günstigen Effekt auf die Rate von Kolektomien.

18 Studien einbezogen

In der Meta-Analyse wurden Daten von 18 Studien mit einem Beobachtungszeitraum von mindestens einem Jahr ausgewertet. In 15 Studien wurden MC- und in 3 Studien CU-Patienten untersucht. Bei MC-Patienten wurde ein frühzeitiger Einsatz von Biologika (innerhalb von 3 Jahren nach Diagnose der Erkrankung bzw. nach ausschleichender Therapie) im Vergleich zu einem späteren Therapiebeginn (> 3 Jahre nach Diagnose bzw. nach eskalierender Therapie) mit einem relativ um 37% verringerten Operationsrisiko assoziiert (Odds Ratio [OR]=0,63; 95% Confidence Interval [CI]=0,48–0,84).

Konträre Ergebnisse bei CU

Bei CU-Patienten erwies sich hingegen eine frühzeitige Biologikatherapie nicht als vorteilhaft zur Senkung des Operationsrisikos. Im Gegenteil: Bei den Patienten dieser Gruppe war die Rate von Kolektomien in den Studienzeiträumen fast dreimal so hoch wie bei Patienten mit einem späteren Beginn der Biologikatherapie (OR= 2,86; 95% CI=1,30–6,30). Als mögliche Erklärung hierfür nennen die Autoren die höhere Krankheitsaktivität von CU-Patienten, die deshalb eine frühe Biologika-Therapie beanspruchen mussten.

Quelle
  • Law C et al.: Early Biologic Treatment Decreases Risk of Surgery in Crohn’s Disease but not in Ulcerative Colitis: Systematic Review and Meta-Analysis. Inflammatory Bowel Diseases 2023, epub 28 July; doi.org/10.1093/ibd/izad149

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