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Studie/PräventionWeniger CU-assoziierte Ereignisse nach präventiver Appendektomie

01.02.2024Ausgabe 1/20241min. Lesedauer

Für einen immunmodulatorischen Einfluss des Appendix auf eine CU gibt es zunehmend mehr Hinweise. Eine Appendektomie wurde in Studien mit einem günstigeren Krankheitsverlauf assoziiert. Wäre eine präventive Appendektomie zum längerfristigen Remissionserhalt eine Option? Niederländische und britische Wissenschaftler konnten in einer Studie die Überlegenheit einer solchen zusätzlichen Intervention im Vergleich zu einer alleinigen standardmäßigen Pharmakotherapie belegen.

Präventive Appendektomie bei 50% der untersuchten Patienten

An der Studie nahmen 198 CU-Patienten teil, die im Median 41 Jahre alt waren. Der Anteil der Frauen betrug 57%. Die Patienten waren mit medikamentöser Therapie in kompletter klinischer und endoskopischer Remission (Mayo-Score < 3, endoskopischer Subscore = 0 oder 1). Bei allen Patienten wurde die aktuelle Therapie fortgesetzt, bei 99 erfolgte zusätzlich eine Appendektomie (Interventionsgruppe).

Keine Kolektomie und weniger unerwünschte Ereignisse

Im Beobachtungszeitraum von einem Jahr – komplette Daten lagen zu 183 Patienten vor – wurde in der Interventionsgruppe bei keinem Patienten eine Kolektomie erforderlich, in der Kontrollgruppe hingegen erfolgten wegen eines therapierefraktären Verlaufs bei 3 Patienten Kolektomien. Auch die Rate CU-assoziierter unerwünschter Ereignisse war nach Appendektomie signifikant geringer (43,4% vs. 62,7%, p=0,01).

In der Appendektomie-Gruppe wurden drei schwerwiegende unerwünschte Ereignisse registriert, in der Kontrollgruppe trat bei einem Patienten eine Appendizitis auf.

Quelle
  • Visser E et al.: The Effect of appendectomy on the clinical course of ulcerative colitis (ACCURE): Preliminary results of an international, randomized, clinical trial. UEGW 2023, Kopenhagen, Abstract OP191; iww.de/s10098 (Registrierung erforderlich)

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