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AustralienWenig Evidenzen für den Nutzen von Diäten

20.03.2024Ausgabe 2/20242min. Lesedauer

Die Ernährung hat Einfluss auf das Darmmikrobiom, daran bestehen inzwischen keine Zweifel mehr. Ob aber bei CED-Patienten durch bestimmte Diäten das Mikrobiomprofil, die Lebensqualität oder die Krankheitsaktivität gezielt gebessert werden können, ist bisher weitgehend unklar. Es gibt dafür zu wenige Studienevidenzen. Ein neuer Literaturreview hat dies bestätigt.

Daten vor allem von Patienten aus Nordamerika und Europa

Wissenschaftler aus Australien haben in einem systematischen Review Daten von 13 Studien zu insgesamt 1.878 MC- und 1.549 CU-Patienten ausgewertet. Die Patienten waren im Mittel 29 bis 53 Jahre alt. Die meisten Studienteilnehmer stammten aus Nordamerika oder Europa. Bei 9 Studien handelte es sich um Interventionsstudien, in denen der Einfluss ganz unterschiedlicher Diäten (u. a. mediterrane Ernährung, Diäten mit niedrigem Fett- oder Kohlenhydratanteil, etwa FODMAP, bei der auf fermentierbare Kohlenhydrate verzichtet wird) auf Mikrobiota oder Krankheitsaktivität untersucht wurde. Die übrigen Studien sind Cross-over-Kohortenstudien, in denen die Ernährungsweise von CED-Patienten mit der von gesunden Kontrollpersonen verglichen wurde.

Ergebnisse insgesamt enttäuschend

Insgesamt sind die Ergebnisse enttäuschend, vor allem wegen der großen Heterogenität der Daten, die keine eindeutigen Rückschlüsse zuließen, so die Autoren. In 2 der Cross-over-Studien nahmen CED-Patienten weniger Obst und Gemüse und weniger Fisch und Meeresfrüchte zu sich und aßen mehr Milchprodukte als die Kontrollgruppen; in einer weiteren Studie zeigten sich aber keine Unterschiede zwischen den Gruppen.

Die Ernährungsinterventionsstudien erfolgten über eine Dauer von nur 7 Tagen bis 12 Wochen. Hinweise für eine Verbesserung der Krankheitsaktivität oder der Lebensqualität fanden sich nur wenige (z. B. für die FODMAP-Diät sowie für eine Diät mit niedrigem Fettanteil), so die Autoren. Diese Veränderungen korrelierten aber nicht mit positiven Veränderungen des Mikrobiomprofils.

Quelle
  • Nieva C et al.: The Impact of Dietary Interventions on the Microbiota in Inflammatory Bowel Disease: A Systematic Review. Journal of Crohn‘s and Colitis 2023, epub December 15. doi.org/10.1093/ecco-jcc/jjad204

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