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Internationale UmfrageFertilitätsfragen werden selten thematisiert

22.05.2024Ausgabe 3/20242min. Lesedauer

Prinzipiell gilt die Fruchtbarkeit von Mann und Frau aufgrund einer CED-Erkrankung nicht als verringert. Aber während einer Schubphase kann die Fruchtbarkeit bei Frauen herabgesetzt sein. Darüber sollten CED-Patientinnen mit Kinderwunsch informiert werden, um eine Schwangerschaft planen zu können. In der Praxis werden laut einer internationalen Umfrage unter 257 medizinischen Fachkräften und 793 CED-Patienten, darunter 615 Frauen, Fragen zur Fertilität, Schwangerschaft oder Sexualfunktion selten thematisiert.

Etwa jeweils die Hälfe der Befragten hatten MC oder CU. 56% der Frauen hatten keine Kinder, 14% lebten auf eigenen Wunsch kinderlos. 266 Frauen berichteten über 427 Schwangerschaften und 401 Lebendgeburten. Dreiviertel der Frauen hatten ihre Kinder auch gestillt. Bei 24 Schwangerschaften (5,6%) von 22 Frauen wurden Methoden der reproduktiven Medizin genutzt. 63% der befragten Patientinnen hatten nach eigenen Angaben keine Beratung zum Thema CED und Schwangerschaft erhalten. Auch in der Gruppe, die von einem CED-Spezialisten behandelt wurden, waren es nur 10%. Über eine Beeinträchtigung der Sexualfunktion berichtete rund ein Fünftel der männlichen und zwei Drittel der weiblichen Patienten mit CED. 42% bzw. 36% der medizinischen Fachkräfte gaben an, CED-Patientinnen und -Patienten zur Beratung bereits an ein Zentrum für Reproduktionsmedizin überwiesen bzw. über Optionen zum Erhalt der Fertilität wie Kryokonservation von Keimzellen informiert zu haben.

Fazit

CED-Patientinnen und -Patienten müssten in der Praxis häufiger über Themen der Sexualität und Schwangerschaft beraten werden.
Quelle
  • Vieujean S, Danese S et al.: Inflammatory bowel disease meets fertility: A physician and patient survey. Dig Liver Dis 2023; 55(7): 888-898. doi.org/10.1016/j.dld.2023.01.149

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