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KohortenstudieCED: steigende Krebsinzidenzen im Verdauungstrakt

16.12.2024Ausgabe 1/20251min. Lesedauer

In einer kanadischen Kohortenstudie mit 25-Jahres-Follow-up wurden die Krebsinzidenzen im Verdauungstrakt bei 110.919 CED-Patienten in den Jahren 1994 bis 2019 mit denen von gematchten 1.109.190 Kontrollpersonen verglichen. In beiden Gruppen wurden abnehmende Inzidenzen von kolorektalen Karzinomen beobachtet. Insgesamt zeigten sich aber bei CED-Patienten rascher steigende Krebsinzidenzen im Verdauungstrakt als in der Kontrollgruppe, insbesondere für Dünndarm-, Gallengangs- und Leberkarzinome. Der Anstieg wurde auch nach 2010 beobachtet, als zunehmend moderne Immunsuppressiva inkl. Biologika zum Einsatz kamen.

Zwischen 2010 und 2019 waren bei CED-Patienten die standardisierten Inzidenzraten (SIR) – und in ähnlichem Maße die Mortalitätsraten – für Kolorektal- (SIR 1,60; 95% CI 1,46-1,75), Dünndarm- (4,10; 95% CI 3,37-4,99), Gallengangs- (2,33; 95% CI 1,96-2,77) und Pankreaskrebs (1,19; 95% CI 1,00-1,40) deutlich höher als in der Kontrollgruppe.

Die Inzidenz extraintestinaler Karzinome im Verdauungstrakt nahm bei CED-Patienten im Studienzeitraum zu (average annual percentage change [AAPC] 3,27; 95% CI 1,83-4,73), dagegen in der Kontrollgruppe ab (AAPC -1,87; 95% CI -2,33,-1.42). Bei Crohn-Patienten war ein Anstieg von Dünndarmkrebs besonders deutlich (AAPC 9,68; 95% CI 2,51-17,3 vs. 3,64; 95% CI 1,52-5,80 Kontrollgruppe).

Quelle
  • Murthy SK et al.: A Population-Based Matched Cohort Study of Digestive System Cancer Incidence and Mortality in Individuals With and Without Inflammatory Bowel Disease.. Am J Gastroenterol 2024; 119(11): 2275-2287. doi.org/10.14309/ajg.0000000000002900

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