Kongress Viszeralmedizin 2024MC-Patienten: Ansprechen von Infliximab s.c. nach Versagen von Infliximab i.v.
16.12.2024
Ausgabe 1/2025
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Bei therapierefraktären Patienten mit Morbus Crohn (MC), die nicht mehr auf Infliximab i.v. ansprechen, lohnt sich nach dem Ergebnis einer retrospektiven Kohortenstudie ein Behandlungsversuch mit subkutanem Infliximab. Bei 35% der damit behandelten Patienten wurde innerhalb von 12 Monaten eine klinische Remission erreicht. Die Ergebnisse der Studie bei insgesamt 20 MC-Patienten aus Zentren in Dresden und Prag sind im Oktober beim Kongress Viszeralmedizin 2024 vorgestellt worden. Die Studienteilnehmer waren zu Beginn im Median 30,5 Jahre alt und hatten eine aktive Erkrankung (Harvey-Bradshaw-Index ≥5, fäkales Calprotektin > 250 µg/g). Sie waren bereits mit mindestens zwei Biologika vorbehandelt und hatten unter i.v. Infliximab nach Bildung von Autoantikörpern (ADA) ein immunogenes Wirkversagen. Alle Patienten wurden alle zwei Wochen mit 120 mg s.c. Infliximab behandelt. Im Studienverlauf stiegen die Infliximab-Serumkonzentrationen bis auf Werte von im Median 22,8 µl/ml (Interquartilsbereich [IQR] 10,0), während die ADA-Werte (initial 50,6 AU/ml, IQR 48,3) bis auf Null abnahmen. Bei 7 Patienten (35%) wurde nach 12 Monaten eine klinische und biochemische Remission beobachtet. Die Therapieadhärenz unter s.c. Infliximab betrug 75% bis zum 6. und 50% bis zum 12. Monat. Es wurden keine allergischen Sofortreaktionen beobachtet. Zwei Patienten (10%) brachen die Therapie aufgrund von verzögerten Überempfindlichkeitsreaktionen ab, bei sieben Patienten führte fehlende Wirksamkeit zum Abbruch. Ein Patient schied aus.