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DDW 2025Meta-Analyse: Alkohol fördert Colitis-Schübe

19.09.2025
Ausgabe 4/2025
1 min. Lesedauer

Der Einfluss von Alkoholkonsum auf den Verlauf einer CED ist für viele Patienten ein relevantes Thema, aber bisher wenig untersucht. Laut einer Meta-Analyse scheint regelmäßiger Alkoholkonsum vor allem für Patienten mit Colitus ulcerosa (CU) ungünstig zu sein. Die Wissenschaftler untersuchten in einer Meta-Analyse, inwieweit Alkohol Krankheitsschübe fördert. Ausgewertet wurden 6 Langzeitstudien bei insgesamt 673 CED-Patienten. In der gepoolten Analyse korrelierte der Alkoholkonsum nicht mit einem signifikant erhöhten Risiko für Krankheitsschübe. Wurden allerdings nur die Daten bei CU-Patienten berücksichtigt, zeigte sich eine deutliche Korrelation mit der Alkoholzufuhr (Risk Ratio 2,62; 95% CI 1,2-5,71). Für detaillierte Angaben zu den Auswirkungen des Konsums bestimmter Mengen von Alkohol oder Typen alkoholischer Getränke fehlen bisher die Daten. Die US-Autoren haben aus einzelnen Studien weitere Hinweise für eine ungünstige Beeinflussung des CED-Verlaufs durch Alkohol gefunden. So korrelierten endoskopische Aktivität, Steroidgebrauch, Hospitalisierungen und Mortalität mit der Alkoholzufuhr. CED-Patienten selbst schrieben Alkohol häufig einen negativen Einfluss auf Symptome und Flares zu (15 Studien).

BiologikatherapieFrühzeitiger Switch von Biologika erhöht nicht das Infektionsrisiko

19.09.2025
Ausgabe 4/2025
2 min. Lesedauer

Bei einer Biologikatherapie von Patienten mit mittelgradiger bis fortgeschrittener CED ist nicht selten wegen ungenügenden Ansprechens oder Auftreten unerwünschter Wirkungen ein Switch des Biologikums erforderlich. Bis zum Einsatz des neuen Präparats sollte eine ausreichend lange Auswaschphase berücksichtigt werden – > 5 Halbwertszeiten (HWZ) des initialen Biologikums laut Empfehlung der US-Zulassungsbehörder FDA –, die aber in der Praxis oft verkürzt wird, um keinen Krankheitsschub zu riskieren. Aktuelle Daten aus einer großen Real-World-Studie in den USA geben jetzt Sicherheit, dass eine verkürzte Biologikapause (≤ 5 HWZ = overlapping switch, OS) nicht mit einem erhöhten Infektionsrisiko einhergeht. Ausgewertet wurden Daten von 11.992 erwachsenen Patienten mit Morbus Crohn/Colitis ulcerosa, bei denen neu eine Biologikatherapie begonnen worden war. Am häufigsten eingesetzt wurde initial der TNF-Blocker Adalimumab (39,4%). Bei 1.293 Studienteilnehmern wurde im Verlauf ein Switch des Biologikums erforderlich, im Median 209 Tage nach Beginn der initialen Biologikatherapie. Bei fast zwei Ditteln von ihnen (64,2%) wurde die Biologikapause verkürzt. Im Median lagen zwischen dem Stopp der ersten und dem Beginn der Zweitlinien-Biologikatherapie 47 Tage (IQR 25,00–94,50 Tage) bzw. 3,26 HWZ (IQR 1,50–7,15).

DDW 2025Typ-2-Diabetes: Inzidenz einer CED von Diabetestherapie beeinflusst

19.09.2025
Ausgabe 4/2025
2 min. Lesedauer

Patienten mit Typ-2-Diabetes (T2DM) haben ein erhöhtes CED-Risiko. Eine große bevölkerungsbasierte KohortenStudie weist jetzt darauf hin, dass das CED-Risiko dabei offenbar auch von den eingesetzten Antidiabetika abhängig ist. SGLT2i (Sodium-Glucose co-Transporter 2 Inhibitoren) waren im Vergleich zu den beiden anderen eingesetzten Second-line-Therapien GLP-1RA (Glucagon-Like Peptide-1 Receptor Agonists) und DPP4i (Dipeptidyl Peptidase-4 Inhibitoren) mit einem signifikant verringerten Risiko für das Neuauftreten einer CED verbunden. Bei der Studie wurden Real-World-Daten aus der TriNetX-Datenbank bei erwachsenen T2DM-Patienten ausgewertet, die im Zeitraum Januar 2016 bis Mai 2024 neu auf Second-line-Therapien mit SGLT2i, GLP-1-RA oder DDP4-i eingestellt worden waren. Verglichen wurden die CED-Inzidenzen bei 734.058 gematchten Paaren von SGLT2i- und DPP4i-Anwendern, von 704.976 Paaren von SGLT2i- und GLP-1RA- und von 816.608 Paaren von GLP-1RA- und DPP4i-Anwendern.

Kanadische StudieMultimorbidität ist das größte Risiko für vorzeitige Todesfälle

19.09.2025
Ausgabe 4/2025
2 min. Lesedauer

Laut einer retrospektiven Untersuchung aller 9.278 Todesfälle unter Patienten mit CED in der kanadischen Provinz Ontario im Zeitraum von 2010-2020 starben fast die Hälfte (47,2%) vorzeitig im Alter ≤ 75 Jahre. Männer waren häufiger betroffen als Frauen (50% vs. 44%). Prädiktiv für einen vorzeitigen Tod waren außer männlichem Geschlecht chronische Begleiterkrankungen wie psychische Störungen, Arthrose oder Arthritis, die unter CED-Patienten häufiger sind als in der Allgemeinbevölkerung. Die kanadischen Wissenschaftler haben auf Basis der Gesundheitsdaten zu den Todesfällen Machine-Learning-Modelle entwickelt, die unter Berücksichtigung von 17 chronischen Erkrankungen und dem Zeitpunkt der Diagnosen einen vorzeitigen Tod vorhersagen konnten. Alle 7 Modelle zeigten bei der Bewertung der Daten von 1856 Todesfällen eine gute Vorhersageleistung (AUC 0,81-0,95). Besonders gut schnitten Modelle ab, die nur chronische Erkrankungen vor dem 60. Lebensjahr oder das Alter der Patienten bei Diagnose einer chronischen Erkrankung berücksichtigten. Die häufigsten chronischen Erkrankungen im Alter von 60 Jahren waren Arthrose und Arthritis (39%), affektive Störungen (38,3%) und Hypertonie (29,5%). Zum Zeitpunkt des Todes waren Arthrose und Arthritis (76,8%), Hypertonie (72,8%), affektive Störungen (69%), Nierenversagen (49,6%) und Krebs (46,1%) die häufigsten Begleiterkrankungen.

DDW 2025Real-World-Daten über 5 Jahre: Biologika mit überlegenem Sicherheitsprofil

19.09.2025
Ausgabe 4/2025
2 min. Lesedauer

Eine große retrospektive Studie von Real-World-Daten bei CED-Patienten überwiegend aus den USA legt nahe, dass eine Biologikatherapie über 5 Jahre mit einem höheren Sicherheitsprofil assoziiert ist als eine Therapie mit Nicht-Biologika. Verglichen wurden jeweils 15.857 gematchte CED-Patienten im Alter ab 18 Jahren, die im Zeitraum Januar 2015 bis Dezember 2020 mit Biologika- oder Nicht-Biologika-Therapien behandelt worden waren. Bei allen untersuchten Endpunkten – Krebserkrankungen, Infektionen, Thromboembolien, Hospitalisierungen – war die Biologikatherapie nach 5 Jahren vorteilhaft.

US-StudieWearables können bei CED-Patienten auf drohende Krankheitsschübe hinweisen

19.09.2025
Ausgabe 4/2025
2 min. Lesedauer

Smartwatches, Fitness-Armbänder oder Gesundheitsringe: sog. Wearables können bei CED-Patienten frühzeitig auf bevorstehende Schübe mit rascher Zunahme der Krankheitsaktivität hinweisen. Das verdeutlichen die Ergebnisse einer US-Studie bei 196 Patienten mit Morbus Crohn (MC) und 113 mit Colitis ulcerosa (CU). Bis zu sieben Wochen vor dem Schub zeigten sich Auffälligkeiten bei Herzfrequenz und Herzfrequenzvariabilität – Vitalparameter, die von vielen Wearables gemessen werden.

CED bei Kindern und JugendlichenIntestinaler Ultraschall als Screening-Tool geeignet

27.05.2025
Ausgabe 3/2025
1 min. Lesedauer

Intestinaler Ultraschall (IU) ist bei Kindern und Jugendlichen zum Screening auf CED geeignet. Das haben US-Forscher aus Charleston in einer prospektiven 1-Jahres-Studie an ihrem Zentrum bestätigt. 50 Kinder und Jugendliche wurden eingeschlossen, im Median 13,5 Jahre alt. Bei allen waren zur Abklärung eines CED-Verdachts Koloskopien erfolgt und bei 25 Patienten (50%) war die Diagnose CED gestellt worden. Innerhalb eines Monats wurden alle Studienteilnehmer mit IU untersucht, ohne dass den behandelnden Ärzten die Ergebnisse der Koloskopie bekannt waren. Eine IU zur Abklärung einer CED hatte eine Sensitivität von 76% und eine Spezifität von 84%. Der positive prädiktive Wert (PPV) lag bei 83%, der negative prädiktive Wert (NPV) bei 78%. Besonders gute Hinweise lieferte IU bei Vorliegen einer moderaten bis schweren CED-Erkrankung. Die Sensitivität betrug hier 91,3%, die Spezifität 86,21%, der PPV 84% und der NPV 92,6%. Die Beurteilung des Schweregrads einer CED korrelierte nach Angaben der US-Wissenschaftler mit dem Biomarker fäkales Calprotectin und der endoskopischen Krankheitsaktivität, aber nicht mit der klinischen Krankheitsaktivität. Als Screening-Tool bei pädiatrischen Patienten mit Verdacht auf CED sei IU gut geeignet, so das Fazit der Autoren.